Beschlossene Energiesparmaßnahmen

Am Mittwoch, den 21. September 2022 wurden die vom Bürgermeister- und Schöffenkollegium beschlossenen Energiesparmaßnahmen vorgestellt. Die Stadt Luxemburg möchte hiermit für einen sparsamen Umgang mit der Ressource Energie in den Gebäuden und Infrastruktureinrichtungen im Besitz der Gemeindeverwaltung sowie im öffentlichen Raum sorgen. Die Stadt folgt damit der für die öffentliche Verwaltung, für Unternehmen wie auch die Bevölkerung maßgebliche Zielsetzung, den Gasverbrauch im Referenzzeitraum vom 1. August 2022 bis zum 31. März 2023 um 15 % zu senken. Möglichen Gasengpässen auf Landesebene soll hiermit vorgebeugt werden.

Im Vorfeld haben die Dienststellen der Stadt genau analysiert, welche Energiesparmaßnahmen besonders effektiv sind und erheblich dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken. Teilweise wurden diese bereits umgesetzt, alle anderen Maßnahmen werden zeitnah folgen (weitere Informationen unten).

Mitteilung von Lydie Polfer

Öffentliche Gebäude

  • Die Raumtemperatur wird entsprechend den Vorgaben der Gewerbeaufsicht (Inspection du travail et des mines) abgesenkt.
  • Es wird kein warmes Wasser mehr geben, es sei denn, es ist absolut notwendig.
  • Die Umstellung von Leuchtstoffröhren auf LED-Beleuchtung, die derzeit durchgeführt wird, wird beschleunigt.

Einzelheiten zur Anpassung der Raumtemperaturen

Gebäudeart

Aktuelle Raumtemperatur

Angepasste Raumtemperatur

Energieeinsparung (geschätzt)

Verwaltungsgebäude

21 °C

20 °C

6 %

Öffentliche Schulen, Kinderkrippen, Schülerhorte

21 °C

20 °C

6 %

Theater

19 °C

18 °C

6 %

Umkleideräume in Sporthallen oder Dienststellen

19 °C

18 °C

6 %

Museen

19 °C

17 °C

12 %

Kulturzentren

19 °C

17 °C

12 %

Begegnungsstätten

21 °C

19 °C

12 %

Pfadfindereinrichtungen

19 °C

17 °C

12 %

Werkstätten

17 °C

12 °C

26 %

Sportstätten

  • Hallenbäder: Die Raum- und Wassertemperaturen werden leicht gesenkt. Zunächst wird die Wassertemperatur in den Schwimmerbecken, die aktuell zwischen 27,5 °C und 29 °C beträgt, auf 26,5 °C bis 27 °C reduziert. In den Nichtschwimmerbecken wird die Temperatur von 31 °C auf 29 °C gesenkt. Die Raumtemperatur beträgt aktuell zwischen 29.5 °C und 31 °C und wird nun auf 28,5 °C bis 29 °C beschränkt. Durch diese Maßnahmen kann eine Energieeinsparung von rund 12 % erzielt werden. Die Lage wird beobachtet und die tatsächliche Energieeinsparung überprüft. Bei Bedarf wird die Temperatur noch weiter gedrosselt.
  • Mehrzwecksporthallen: Die Raumtemperatur wird leicht gesenkt. Zunächst wird die Raumtemperatur von 20 °C auf 18 °C gedrosselt. Hierdurch wird eine Energieeinsparung von rund 12 % erreicht. Die Lage wird beobachtet und die tatsächliche Energieeinsparung überprüft. Bei Bedarf wird die Temperatur noch weiter gedrosselt.

Beleuchtung der Straßen und Gebäude

  • Beleuchtung öffentlicher Straßen, Wege und Plätze: Die Straßenbeleuchtung wird durch Sensoren gesteuert, die im Stadtgebiet hochsensibel eingestellt sind. Die Sensoren werden nun so programmiert, dass die Straßenbeleuchtung entsprechend dem nationalen Standard täglich etwa eine Stunde weniger in Betrieb ist. Hierdurch wird der jährliche Energieverbrauch um 8 % reduziert.
  • Beleuchtung der Festungsanlage: Die Beleuchtungsdauer wird an die neuen Vorgaben für die Beleuchtung des öffentlichen Raums angepasst. Die Beleuchtung wird nun nicht mehr um 1:00 Uhr morgens ausgeschaltet, sondern bereits um 22:00 Uhr. Die Beleuchtung ist somit drei Stunden weniger pro Tag in Betrieb. Die Maßnahme entspricht einer jährlichen Energieeinsparung von rund 49 % für die Beleuchtung der Festungsanlage.
  • Beleuchtung des Wasserturms am Ban de Gasperich: Der Wasserturm wird nur noch zu ganz besonderen Anlässen beleuchtet.
  • Beleuchtung der öffentlichen Gebäude der Stadt Luxemburg: Die öffentlichen Gebäude werden nur noch an Veranstaltungstagen beleuchtet, ausgenommen der Cercle Cité, der wie gewohnt beleuchtet wird.
  • Beleuchtung des Stade de Luxembourg: Die Stadionfassade wird nur noch bei Sportveranstaltungen beleuchtet.
  • Beleuchtung der Bäume auf der Place d’Armes: Die Beleuchtung ist nicht mehr 19 Stunden am Tag (von 6:00 bis 1:00 Uhr), sondern nur noch sechs Stunden pro Tag (von 17:00 bis 23:00 Uhr) eingeschaltet. Dies entspricht einer jährlichen Energieeinsparung von etwa 68 %.

Winterlights

  • Weihnachtsbeleuchtung: Die Weihnachtsbeleuchtung wird nicht mehr 19 Stunden täglich in Betrieb sein (von 6:00 bis 1:00 Uhr), sondern sieben Stunden am Tag (von 16:00 bis 23:00 Uhr). An den Weihnachtsfeiertagen bleibt die Beleuchtung jedoch ausnahmsweise bis 1:00 Uhr angeschaltet. Dies entspricht einer jährlichen Energieeinsparung von etwa 66 %.
  • Auf neue Lichtmotive wird verzichtet.
  • Es wird keine Eislaufbahn installiert. Hierdurch werden 165 Megawattstunden eingespart, was etwas weniger als einem Drittel des Stromverbrauchs aller Weihnachtsmärkte entspricht.
  • Verbot von Heizstrahlern auf dem Weihnachtsmarkt.

Verpflichtungen der Stadt

Die Änderungen bei der Verwaltung der Gebäude und Infrastrukturen der Stadt werden durch Weiterbildungsmaßnahmen und Sensibilisierungsaktionen für die Hausmeister/innen, Gebäudereinigungsteams und Nutzer/innen der Infrastruktureinrichtungen (wie z. B. Clubs und Vereinigungen) ergänzt. Auch intern werden die Mitarbeitenden der Stadt durch eine Kampagne auf kleine Dinge aufmerksam gemacht, mit denen sie im Alltag an ihrem Arbeitsplatz den Energieverbrauch senken können.

Mit all diesen Maßnahmen strebt die Stadt Luxemburg eine Reduzierung des Gasverbrauchs um 15 % und insgesamt eine Energieeinsparung von etwa 5 %. Die genannten Maßnahmen werden je nach Entwicklung der Umstände eventuell angepasst und durch zusätzliche Regelungen ergänzt. Mit diesen neuen Maßnahmen setzt die Stadt ihre bisherigen Klimaschutzbemühungen fort. So unterstützen die Maßnahmen die aktuell verfolgte Zielsetzung, den Primärenergiebedarf zu senken und gleichzeitig die Produktion erneuerbarer Energie zu steigern, um bis zum Jahr 2030 im Vergleich mit den Referenzwerten aus dem Jahr 2014 eine Reduktion der CO2-Emissionen um 55 % zu erreichen. Die Stadt verpflichtet sich somit, ihre Bestrebungen fortzuführen, um den Klimaschutz voranzutreiben und zugleich einen Beitrag zur Energieversorgungssicherheit des Landes zu leisten.

Energieprämie

Des Weiteren weist die Stadt darauf hin, dass in der Gemeinderatssitzung vom 28. März 2022 infolge des Anstiegs der Energiepreise zu Jahresbeginn eine Energieprämie beschlossen wurde. Anspruch auf die Energieprämie haben Personen, die in der Stadt Luxemburg wohnhaft sind und die staatliche Energieprämie erhalten haben. Die Höhe der Energieprämie ist identisch mit der vom Staat gezahlten Prämie und beträgt je nach Größe des Haushalts zwischen 200 und 400 Euro. Der Schöffenrat plant angesichts des weiteren Anstiegs der Energiepreise zusätzliche Maßnahmen, um die Einwohnerinnen und Einwohner der Hauptstadt zu unterstützen.