Kurzgefasst
Das Gebiet der Stadt Luxemburg wurde in den 1990er Jahren bei den ersten Erfassungen der Grünflächen in 20 Pflegebezirke aufgeteilt. Unter anderem Limpertsberg, Zessingen, Bonneweg, Merl-Hollerich und Dommeldingen--Weimerskirch-Kirchberg werden jeweils als zusammenhängende Bezirke betrachtet. Auch der Stadtpark, der Park in Merl und der Tony-Neuman-Park sind eigene Pflegebezirke.
Für jeden dieser Pflegebezirke ist ein Team für die Pflege der Grünflächen und auch teilweise für die Bäume zuständig.
Baumkontrollrichtlinien
Mit der Einführung des Baumkatasters wurde ebenfalls entschieden, die Baumkontrollrichtlinien der FLL anzuwenden.
Dieses Regelwerk, in dessen Rahmen Richtlinien für Baumkontrollen zur Überprüfung der Verkehrssicherheit in einem Regelwerksausschuss mit namhaften Sachverständigen ausgearbeitet werden, findet heute in Deutschland und mit Abweichungen auch in Österreich und in der Schweiz Anerkennung und Anwendung. Abweichungen gibt es aufgrund nationaler Gesetzesvorschriften.
Zertifizierung der Mitarbeitenden des Service Parcs
Seit Anfang 2007 bietet die FLL eine unabhängige Prüfung für erfahrene Fachkräfte mit dem Abschluss „FLL-zertifizierter Baumkontrolleur“ an. Der erste Baumkontrolleur des Service Parcs (Dienststelle Parkanlagen) wurde am 20. Oktober 2011, zwei weitere am 23. Oktober 2013 zertifiziert. Seitdem ist es Standard für die Stadt, dass mit der Baumkontrolle betraute Personen eine solche Zertifizierungsprüfung in Form einer Weiterbildung ablegen.Im Jahr 2025 gibt es drei Baumkontrolleure, die für Baumkontrollen nach den „FLL“-Richtlinien zuständig sind.
Verkehrssicherheit
Bäume sind Lebewesen, die in der Regel Jahrzehnte und gegebenenfalls Jahrhunderte an einen Standort gebunden sind. Obwohl Bäume natürliche Überlebensstrategien für ihre Sicherheit entwickelt haben (z. B. Standfestigkeit), werden Stadt- und insbesondere Straßenbäume dennoch durch Umwelteinflüsse stark beansprucht bzw. gefährdet.
Der Umfang und die Häufigkeit von Baumkontrollen sind abhängig von der berechtigten Sicherheitserwartung des Verkehrs im öffentlichen Raum, dem Zustand des Baums, den Standortbedingungen sowie Art, Entwicklungsphase und Alter des Baums.
Die berechtigte Sicherheitserwartung des Verkehrs zum Beispiel sind belebte Plätze, Parks, stark besuchte Straßen sowie Kinderspielplätze und Schulen.
Die Basiskontrolle der Bäume besteht laut Regelwerk in einer „fachlich qualifizierten Inaugenscheinnahme“.
Ergeben sich aus dieser Regelkontrolle oder ggf. der Zusatzkontrolle Zweifel an der Verkehrssicherheit (z. B. aufgrund von Schadpilzen), müssen weitere Baumuntersuchungen veranlasst werden.
Dazu werden Gummihammer, spezielle Holzbohrer, Resistographen und auch ein Computertomograph genutzt.
Pflegeteams
Der Fachbereich Bäume – Baumpflege und Baumkataster ist im Service Parcs angesiedelt. Dieses Team setzt sich derzeit aus einem Abteilungsleiter und zwei Mitarbeitenden zusammen, die sowohl alle administrativen Arbeiten als auch die Baumkontrolle durchführen.
Baumpflegeteams
Die Baumpflegeteams bestehen aus zehn Mitarbeitenden, darunter drei Vorarbeiter und ein LKW- Fahrer, der die Transporte zwischen den Pflegearbeiten durchführt (Abtransport von Schnittgut usw.) Die Mitarbeitenden sind alle ausgebildete Baumpfleger und besuchen regelmäßig Fortbildungen, die intern in der Abteilung organisiert werden.
Ausrüstung
Auch in schwierigeren Arbeitsumgebungen müssen Bäume gepflegt werden. Die Ausrüstung für die Teams besteht aus drei Hubarbeitsbühnen (Steiger), die eine Arbeitshöhe von 26, 27 und 36 Metern erreichen, einem LKW mit Roll-on/Roll-of-Containersystem und einem Häcksler als Anhänger sowie einem landwirtschaftlichen Traktor mit Frontlader, Seilwinde und Häcksler.



