Ausgabe 2025
Die Ausgabe 2025 des Kunstpreises Robert Schuman wird von der Stadt Metz und der École Supérieure d’Art de Lorraine (ÉSAL) organisiert. Ausgestellt werden die Werke von 16 Künstlerinnen und Künstlern, die von den Kuratorinnen und Kuratoren der einzelnen QuattroPole-Städte ausgewählt wurden. Die Ausstellungen finden vom 13. November 2025 bis zum 11. Januar 2026 an drei Orten in Metz statt: in der Galerie Octave Cowbell, der Galerie der ÉSAL sowie der Ausstellungsgalerie des Arsenal Jean-Marie Rausch.
Luxemburg
Im Rahmen der 17. Ausgabe des Kunstpreises Robert Schuman haben Kuratorin Liliana Francisco und Kurator Steven Cruz (La Concierge asbl) vier Künstler/innen ausgewählt, die die Stadt Luxemburg beim dem wichtigsten Kunstpreis der Großregion vertreten.
Auf Wunsch der städtischen Museen hat das luxemburgische kuratierende Team die Künstler/innen anhand einer gemeinsamen Überlegung ausgewählt: Wie kann die Kunst heute die Bedeutung von Emotionen, intimen Erfahrungen und menschlichen Bindungen neu bekräftigen – in einer Welt, die zunehmend von Individualismus und sozialer Entkopplung geprägt ist? Die Werke der Künstler/innen mit ihrer sehr zeitgenössischen Ästhetik treten in einen Dialog mit den Spannungen unserer Zeit: soziale Entfremdung, Identitätssuche, latente Dystopie oder auch die Illusion der durch unsere Wahrnehmungen geformten Realität.
Gleichzeitig spiegeln die ausgewählten Künstler/innen die „Multiplizität“ Luxemburgs wider – die große kulturelle Vielfalt sowie den kosmopolitischen und mehrsprachigen Charakter der Stadt.
Bruno Oliveira, *1993 in Portugal, lebt und arbeitet in Luxemburg
Projekt: Sanfins
Der Künstler wirft einen Blick zurück in seine Kindheit im portugiesischen Dorf Sanfins, erkundet Lücken und Abwesenheiten und stellt sich vor, was hätte sein können. Seine Videoinstallation ist als immersiver Parcours aufgebaut. Das Werk stellt die Entwurzelung, die Vernachlässigung ländlicher Räume, die Fragilität des Erbes sowie die Schwierigkeit infrage, eine Identität zwischen zwei Kulturen aufzubauen.
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Jil Lahr, *1991 in Luxemburg, lebt und arbeitet in Hamburg
Projekt: Das Haus ist mir ein Traum
Die Künstlerin sammelt Alltagsgegenstände, Fundstücke, Elemente aus der Natur und persönliche Gegenstände und erschafft daraus einfache, originelle Installationen – hier eine Kuppel aus einzelnen Socken. Sie hinterfragt, was unser Blick bewusst auslässt und was diese Auslassungen über uns sagen. Ihre Welt vermischt Realität und Illusion und schafft Stimmungen, die gleichzeitig ideal, beunruhigend und voller Erinnerungen sind, mit persönlichen, kulturellen und spirituellen Verbindungen.
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Maïté Seimetz, *1995 in Luxemburg, lebt und arbeitet zwischen Paris und Luxemburg
Projekt: Decepticles
Die Künstlerin hinterfragt die fließende Grenze zwischen Kunst, Design und Technologie, indem sie eine Reihe absurder anthropomorpher Möbelstücke entwirft, die funktional und zugleich verblüffend sind. Maïté Seimetz stellt eine kritische Reflexion über den Platz von Objekten in unserem Leben sowie ihr emotionales und symbolisches Potenzial an und untersucht die Möglichkeit einer „künstlichen Verbindung“ zwischen Mensch und Nicht-Mensch. In ihren Arbeiten vermischt sie Science Fiction mit einer mittelalterlichen Vorstellungswelt, und ihre Möbel werden zu narrativen Vermittlungsobjekten, die kritische Gedanken über Einsamkeit, Kollektivität, Materialität und die Zukunft in sich tragen.
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Zoriana Tymtsiv, *2006 in der Ukraine, lebt und arbeitet zwischen Antwerpen und Luxemburg
Projekt: Beneath the Surface: The Skin We Wear, The Skin We Share
Die Künstlerin betrachtet die Haut nicht als Barriere, sondern als gemeinsame Fläche: ein symbolisches Territorium, auf dem unsere Identitäten, unser Verhalten und unser soziales Erbe verhandelt werden. Mit nackten Körpern, die ohne klare Konturen gemalt sind, mit Haut, die wie ein Teppich gespannt ist, und mit Figuren von Kindern, die beobachten und imitieren, hinterfragt sie unsere Neigung, durch Nachahmung unsere Persönlichkeit zu entwickeln, und bietet einen seltenen, klaren Blick auf die condition humaine.
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