Beschreibung

Edmond Patzké kam am 7. März 1844 in Niklasdorf in Österreichisch-Schlesien zur Welt und starb am 21. November 1903 in Luxemburg. Die Grabdenkmäler zu Ehren von Jean-Antoine Zinnen, N.S. Pierret, Hauptmann Guillaume Weydert (1903), das Denkmal für Laurent Menager auf dem Friedhof Val des Bons Malades in Pfaffenthal und das öffentliche Denkmal zu Ehren der Dichter Michel Lentz und Edmond de la Fontaine wurden alle in den Jahren 1902 und 1903 errichtet. Patzké hat dieses Privileg nicht, sein Grabmal besteht nur aus einem rechteckigen Stein, in den ein Violinschlüssel mit entschwindenden Noten, sein Name und sein Titel – „Hofkapellmeister“ – gemeißelt sind. Dass Patzké anders als andere Künstler behandelt wurde, lässt sich vielleicht dadurch erklären, dass er kein gebürtiger Luxemburger und ursprünglich Kapellmeister des 84. österreichischen Infanterieregiments war. Patzké nahm an den Feldzügen der Jahre 1859, 1864 und 1866 teil. Er war mit seinem Regiment also in Italien und Preußen.Auf Wunsch des österreichischen Erzherzogs Friedrich (1856-1936) wurde Patzké durch Ernennung von König Wilhelm III. in das politisch neutrale Luxemburg berufen, um dort die Militärmusik des luxemburgischen Gendarmen- und Freiwilligenkorps nach dem Vorbild Österreichs neu zu organisieren. Edmond Patzké und Gustav Kahnt waren zeitweise zur selben Zeit Kapellmeister des ersten Bataillons. Patzké starb am 21. November 1903 und wurde zwei Tage darauf auf dem Liebfrauenfriedhof begraben. Der Leichenzug wurde von Mitgliedern der Militärmusik eskortiert. Der Leichenwagen war mit Blumenkränzen geschmückt. Mitglieder der Gendarmerie, Chefadjutanten, Abgeordnete, Mitglieder von Musikvereinen und zahlreiche Trauernde begleiteten Patzké auf seinem letzten Weg.

Neben seiner Aufgabe, die Qualität des von ihm geleiteten Musikkorps zu erhöhen, widmete er sich auch dem Arrangieren von Partituren zeitgenössischer französischer Komponisten. Er arbeitete mit Musikverlagen in Berlin und Wien zusammen. Seine Gattin, Gerta Benda, starb im April 1924 im Alter von achtzig Jahren und wurde im selben Grab beigesetzt. Patzké hinterließ keine Kinder, seine nächsten Verwandten lebten in Breslau.

Eine Auswahl aus seinen Werken: Messe in F für 4 Singstimmen (1884), Messe in F (kl. A) für Blasorchester: Alpenblume, Muzurka; Anna Mirl, Polka-Mazurka; Auf’s Wohl, Galopp; Dame Patronesse, Polka, Grand-Duc Adolphe, Marsch; Salut à Luxembourg Marsch, Idylle, Polka; Les muguets, Mazurka; Maiglöckchen, mazurka; Mit Herz und Hand fürs Vaterland, Marsch; Santa Lucia, Marsch; Verliebte Augen, Salon Polka, Vivent les Ardennes, Marsch.