16.06.2025
Stadtplanung und Wohnraum
Complexe rue Albrecht
Stadtviertel  |  Cents

Das städtische Grundstück befindet sich in der Rue Paul Albrecht, Hausnummer 8–14 in Luxemburg-Cents. Es handelt sich hierbei um ein ruhiges Wohngebiet. Die Stadt beauftragte die Nationale Gesellschaft für verbilligtes Wohneigentum (Société Nationale des Habitations à Bon Marché, SNHBM) mit der Planung, Genehmigung und Ausführung des neuen gemischt genutzten Gebäudekomplexes.

Die Wohnungen sind Teil der Mietgebäude, die vom Service Logement (Dienststelle Wohnungswesen) verwaltet werden, während der Service Jeunesse (Dienststelle Jugend) der Stadt Luxemburg für die Verwaltung des Jugendzentrums zuständig ist. Von den 42 Wohneinheiten werden 9 Einheiten als „erschwingliche Wohnimmobilien“ und 33 Einheiten als „Mietimmobilien der Stadt“ vermietet.

Die Wohnanlage umfasst 42 Wohnungen unterschiedlicher Größe:

  • 7 Wohnungen mit 1 Schlafzimmer (Typ C1)
  • 26 Wohnungen mit 2 Schlafzimmern (Typ C2)
  • 7 Wohnungen mit 3 Schlafzimmern (Typ C3)
  • 2 Wohnungen mit 4 Schlafzimmern (Typ C4)

Es sind fünf Wohnungen von unterschiedlicher Größe in den Erdgeschossen der Blöcke B und C für die Bedürfnisse von Menschen mit eingeschränkter Mobilität eingerichtet. Die Innentüren dieser Wohnungen haben eine lichte Breite von mindestens 90 cm bzw. 80 cm. Das Duschbad ist ebenerdig zugänglich, um die Nutzung für Personen im Rollstuhl zu erleichtern.

Das Untergeschoss umfasst die technischen Räume (Heizraum, Lüftung usw.), die privaten Kellerräume, die Waschküchen, die Abfallräume, einen großen Lagerraum für das Jugendzentrum, einen großen Raum für 64 Fahrräder sowie 41 Stellplätze für Autos, davon 5 für Personen mit eingeschränkter Mobilität.

Alle Stellplätze für Autos sind für die Installation von Elektroladestationen vorgerüstet.

Städtebauliches Konzept 

Das Grundstück ist als BEP-Zone (Zone für öffentliche Gebäude und Einrichtungen) klassifiziert und grenzt direkt an das PAP-Stadtviertel Carmel an. Es befindet sich in einer Übergangszone zwischen großen Wohngebäuden und Einfamilienhäusern. Die Stadt Luxemburg wählte ein Konzept mit zwei unterschiedlichen Gebäuden: Das erste Gebäude (Wohngebäude) fügt sich nahtlos in die bestehende Bebauung ein, während das zweite Gebäude (Jugendzentrum) als Pavillon in den zukünftigen Park integriert wird.

Architektonisches Konzept 

Die Anlage besteht aus zwei oberirdischen Gebäuden mit fünf Stockwerken, die über ein gemeinsames Untergeschoss verbunden sind. Das erste Gebäude (Wohnblöcke B und C) umfasst 33 Wohnungen, während in dem
„alleinstehenden“ Gebäude (Wohnblock A) im Erdgeschoss und im ersten Stockwerk ein Jugendzentrum sowie in den oberen Stockwerken 9 weitere Wohnungen untergebracht sind. Im Untergeschoss befinden sich sämtliche Nebenräume (Keller, Fahrradraum, Abfallräume, technische Räume) sowie 41 Stellplätze für Autos, darunter 7 Stellplätze für das Jugendzentrum und 34 Stellplätze für die Wohnungen.

Die beiden Gebäude befinden sich auf einem Grundstück in doppelter Hanglage. Die Hanglage wird genutzt, um Räume mit höheren Decken zu schaffen, während die Höhe des Blockgesims beibehalten wird.

Die Südwestfassade der Blöcke B+C zeichnet sich durch eine offene Leichtbauweise mit einem „Skelett“ aus Beton aus. So können gut ausgerichtete Balkone integriert und ein Blickfilter geschaffen werden, der die Privatsphäre in einer städtischen Umgebung mit nahen Nachbarinnen und Nachbarn schützt. Die meisten Wohnungen sind zweiseitig ausgerichtet, um eine optimale Tageslichtversorgung zu gewährleisten. Die Gestaltung der Fassaden ergibt sich aus ihrer Ausrichtung und der Übertragung der Innenfunktionen. Die geschlossenere Nordfassade hebt die Eingänge zu den Treppenhäusern in Form von „Aussparungen“ hervor und wird durch die Abfolge der Zimmeröffnungen strukturiert. Die Südfassade öffnet die Wohnräume zur Grünfläche hin.

Wohnblock A beherbergt im Erdgeschoss und im ersten Stockwerk das Jugendzentrum. Im Erdgeschoss befinden sich große, modular gestaltete Räume, die der Öffentlichkeit zugänglich sind, während das erste Stockwerk für Arbeits- und Besprechungsräume/Büros vorgesehen ist. Die Fassade des Jugendzentrums besteht aus einer doppelten Verkleidung aus verschiebbaren Streckmetallpaneelen. Sie kann je nach Bedarf und Jahreszeit nach außen geöffnet oder geschlossen werden. Eine große Terrasse im ersten Stockwerk mit Blick nach Süden und auf den Park ermöglicht Aktivitäten im Freien, wobei die Zugänge (Ankunft und Abreise der Jugendlichen) kontrolliert werden können.

Das Grundstück ist über vier separate Eingänge zugänglich: das Jugendzentrum, Wohnblock A, Wohnblock B, Wohnblock C. Die Wege sind maximal 1,5 m breit wurden stellenweise verbreitert, um Platz für Briefkästen zu schaffen. Feuerwehrfahrzeuge erreichen die Gebäude über eine 5 m breite und 15 m lange befahrbare Zufahrt zwischen Wohnblock A und den Wohnblöcken B+C. Diese Zufahrt wird durch einen Fußgängerübergang verlängert, der zu einem Aufenthaltsbereich hinter den Wohnblöcken B und C mit Bänken, einem großen Sandkasten und einem Kinderspielplatz führt. Vor dem Eingang von Wohnblock A befindet sich ein Fahrradabstellplatz für Besucher/innen.

Energiekonzept

Das Wohngebäude ist in die Energieeffizienzklasse A-A eingestuft.

Technisches Konzept

Die Heizung wird durch einen Gaskessel gespeist. Das Warmwasser wird hingegen teilweise durch Sonnenkollektoren erzeugt. Eine Photovoltaikanlage optimiert den Stromverbrauch.

Durch den Einsatz einer mechanischen Belüftungsanlage mit doppeltem Luftstrom können die klimatischen Bedingungen im Innenraum geregelt und die Energieeffizienz des Gebäudes verbessert werden. Damit die Wartungsarbeiten vorgenommen werden können, ohne die Wohnungen zu betreten, sind die Lüftungsgeräte von den Gemeinschaftsbereichen aus zugänglich.

In den Schlafzimmern, im Wohnzimmer sowie in den Badezimmern/Duschbädern sind Heizkörper mit Thermostatventilen angebracht.

Materialien und Fassaden

Die Struktur der beiden Gebäude besteht aus Stahlbeton. Die tragenden Außenwände sowie die Bodenplatten bestehen aus 24 cm starkem Stahlbeton. Die tragenden Innenwände bestehen aus 24 cm starken Betonblöcken. Die 11,5 cm starken nichttragenden Trennwände bestehen aus Vollziegeln.

Das Jugendzentrum ist teilweise auf Pfählen errichtet, um die Modularität der Räumlichkeiten zu fördern und die Fassade offener zu gestalten. Die wärmegedämmten Fassaden des Wohnblocks A im Erdgeschoss und im ersten Stockwerk sind mit Streckmetall verkleidet. Die oberen Stockwerke, die als Wohnungen genutzt werden, sind weiß verputzt.

Die wärmegedämmten Fassaden der Wohnblöcke B und C im Erdgeschoss sind mit hellen Faserzementplatten verkleidet, die oberen Stockwerke sind weiß verputzt.

Die Balkone sind über ihre gesamte Länge mit einer thermischen Trennung versehen, um Wärmebrücken zu vermeiden. Der Bodenbelag der Balkone besteht aus Stelzlagerplatten.

Die Garagenrampe ist asphaltiert.

Der Zugangsweg zum Gebäude ist mit Betonpflaster versehen. Die Fußwege zum Aufenthaltsbereich auf der Rückseite des Gebäudes sind aus stabilisiertem Sand angelegt.

Die Fundamente und Dächer erfordern eine Dämmung mit höherer Stabilität und Dämmleistung (Typ XPS und PIR).

Die dreifache Verglasung der Fenster und Vorhangfassaden sorgt zusätzlich für eine bessere Wärmedämmung.

Flächen und Volumen

  • Nutzflächen ca. 7580,98 m2
  • Brutto-Rauminhalt ca. 24 693,99 m3