04.06.2025
Politik und Verwaltung
Inauguration Batiment Nikloskierfecht

GESCHICHTE

Die Restaurierung der Leichenhalle des Liebfrauenfriedhofs (Cimetière Notre-Dame) ist Teil eines umfassenden Programms der Stadt zur Aufwertung dieser historischen Stätte.

Neben der Restaurierung des neugotischen Zauns aus dem Jahr 1884 und der Neuaufstellung von drei Mahnmalen werden im Rahmen dieses Projekts auch archäologische Ausgrabungen am Standort der ehemaligen Liebfrauenkapelle durchgeführt. Etwaige Überreste sollen entsprechend aufgewertet werden.

Die aktuelle Pförtnerloge des Friedhofs wurde 1917 vom Stadtarchitekten Nicolas Petit errichtet. Zum Zeichen dafür, dass der Friedhof ein öffentlicher, im Eigentum der Stadt stehender Ort ist, wurde das Gebäude mit dem Wappen der Stadt geschmückt. Das Wappen ist von Eichenzweigen umgeben, die Stärke, Dauerhaftigkeit und Beständigkeit symbolisieren.

Die ehemalige Leichenhalle aus dem Jahr 1864, die auch die Wohnräume des Pförtners und Totengräbers umfasste, wird durch einen Neubau ersetzt. Der Altbau wurde bewusst in einem repräsentativen architektonischen Stil gestaltet und so angeordnet, dass er etwas auf die Straße vorspringt, um mit den prunkvollen Grabmälern zu harmonieren. Im Erdgeschoss befanden sich eine Leichenhalle für bis zu zwei Verstorbene, ein Obduktionsraum, ein dem katholischen Pfarrer und ein dem protestantischen Pastor vorbehaltener Raum und die öffentlichen Toiletten. Die Wohnräume des Pförtners und Totengräbers befanden sich im Obergeschoss.

Die ersten Leichenhallen entstanden im 19. Jahrhundert in den Städten aufgrund eines gesteigerten Bewusstseins für Hygiene und der beengten Platzverhältnisse in den Wohnungen, wodurch verstorbene Angehörige nicht mehr zu Hause aufgebahrt werden konnten. Auch das Problem von in der Straße verstorbenen Personen konnte damit gelöst werden.

© Robert L. Philippart

BESCHREIBUNG

Ziel dieses Bauvorhabens zur Renovierung eines denkmalgeschützten Gebäudes sind die Aufwertung und der Erhalt einer historischen Stätte bei gleichzeitiger Anpassung an die funktionalen Anforderungen einer zeitgemäßen Nutzung. Mit der Umsetzung des Projekts, bei dem Qualität und Erhalt der bestehenden Bausubstanz im Mittelpunkt stehen, wurde das Architekturbüro EL’LE ARCHITECTS betraut, das eng mit lokalen Kunsthandwerker/innen zusammenarbeitet.

Ganz ohne Abrissarbeiten ging das Projekt nicht vonstatten. Neben dem Abbruch des bestehenden Duschraums musste auch die Fassade durchbrochen werden, damit die öffentlichen Sanitäranlagen künftig für Personen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich sind. Die nötigen Arbeiten wurden jedoch mit größter Sorgfalt geplant und ausgeführt, damit sich die Änderungen harmonisch in die historische Bausubstanz einfügen. Öffnungen für neue Türen und technische Anlagen (Strom, Lüftung) wurden demnach unter strikter Wahrung der Architektur des Originalgebäudes angelegt.

BAUABLAUF

  • Januar 2022: Beginn der Planungsarbeiten
  • August 2022: Betrauung von EL’LE ARCHITECTS mit der architektonischen Gestaltung
  • Juli 2023: Zustimmung des Ministeriums für Kultur
  • August 2023: Genehmigung des Entwurfs durch den Schöffenrat
  • November 2023: Erteilung der Baugenehmigung
  • Januar 2024: Bewilligung von Zuschüssen durch das INPA (Institut national pour le patrimoine architectural)
  • September 2024: Beginn der Bauarbeiten
  • Mai 2025: Bewilligung der Organisation einer Ausstellung
  • Juni 2025: Ende der Bauarbeiten

KOSTENVORANSCHLAG

Gesamtkosten des Bauvorhaben, einschließlich Studien: 620.000 € inkl. MwSt.

Das Ministerium für Kultur hat das Projekt mit dem mit dem Maximalbetrag in Höhe von 14.056 € finanziell unterstützt. Der Zuschuss wurde für die Fassadenarbeiten sowie diverse Restaurierungsarbeiten im Innenbereich vergeben.

BAUHERRIN

  • Ville de Luxembourg – Service Bâtiments

BAULEITUNG

  • EL’LE ARCHITECTS – Architectes d’intérieur

GEWERKE

  • Mobiliar: Carrerouge
  • Fotokünstler: Eric Chenal
  • Vorhänge: CVR – Charles V. Roesgen
  • Elektrizität und Beleuchtung: Electricité Watry Sarl
  • Beschilderung: Mad Lettrage Sarl
  • Estrich und Fliesenlegearbeiten im nicht denkmalgeschützten Bereich: Maroldt Sarl
  • Schreinerarbeiten im Innen- und Außenbereich: Menuiserie Guy Morheng
  • Gips- und Malerarbeiten: Novatre Renovation
  • Fliesenlegearbeiten im denkmalgeschützten Bereich, Rohbau: Renovation Construction Solution S.A.
  • Restaurierung der Holztüren: SLCP
  • Sanitärtechnik: Soclair
  • Heizung Thermogaz Sarl
  • Zugangskontrollsystem: Neuberg