Beschreibung

Dieses von der Stadt Luxemburg übernommene Grab wurde in Gedenken an zwei berühmte Persönlichkeiten aus der Hauptstadt errichtet: den Kunstmaler Michel Engels und den Architekten Victor Engels.

Michel Engels wurde am 8. Juli 1851 in Rollingergrund geboren und ist am 2. November 1901 im selben Stadtviertel verstorben. Er war der Sohn des Gärtners Michel Engels (1812-1887) und von Suzanne Rockenbrod (1811-1875).

Nach dem Grundschulunterricht absolvierte Michel Engels das Abitur am großherzoglichen Athénée de Luxembourg. 1873 nahm er ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste München auf. Nach seiner Rückkehr nach Luxemburg unterrichtete er die angehenden luxemburgischen Lehrkräfte an der pädagogischen Hochschule in Schönschrift und Zeichnen und bereitete sie auf ihre Tätigkeit als Lehrer/innen vor. 1878 wurde er zum Zeichenlehrer (Maître de dessin) am großherzoglichen Athénée Royal ernannt, 1894 schließlich zum Professor. Am 24. August 1880 heiratete er Marie Eugénie Sylvie Koltz, die am 4. Februar 1887 verstarb.

1888 ging er eine zweite Ehe mit Susanne Greiveldinger ein. Aus dieser Ehe geht am 2. April 1888 der künftige Architekt Victor Engels hervor. 1893 trat Michel Engels als Mitbegründer des Cercle Artistique de Luxembourg (CAL) in Erscheinung. Er nahm auch an der ersten Ausstellung des CAL teil. Von 1899 bis 1901 war er als Vorsitzender des Kunstvereins tätig. In die Geschichte eingegangen ist Michel Engels durch seine getreuen und romantischen Darstellungen der Stadt Luxemburg sowie die Heiligenmalereien in den Kirchen in Rollingergrund und Neudorf.

Unter seinen Werken und Veröffentlichungen sind Folgende besonders hervorzuheben:

1887 „Bilder aus der ehemaligen Bundesbefestigung Luxemburg“, 1887 „Die malerische Ausschmückung des Chores unserer Kathedrale, St. Paulus-Gesellschaft“. 20 Esquisses du Luxembourg, Verlagshaus J. Heintze, 1889. „La Procession solennelle de Luxembourg“, 1893. „Die Darstellung der Gestalten Gottes des Vaters, der getreuen und der gefallenen Engel in der Malerei: eine kunsthistorische Studie geschrieben und gezeichnet von Michel Engels“, 1893 „Hans Lützelburger: ein kunsthistorisches Gedenkblatt von Michel Engels“ in: „Publications de la section historique de l'Institut grand-ducal de Luxembourg“, Band XLIV, 1895. „Die Stadt Luxemburg, ehemals und heute, Schilderung in Wort und Bild“, 1897. „Die Alzette: Poetisch-malerische Schilderung in Wort und Bild“, 1899. „Die Kreuzigung Christi in der bildenden Kunst – Eine ikonographische und kunsthistorische Studie von Michel Engels“ in: Ons Hémecht Jg. 4, 1899. „Michael v. Munkacsy und seine Beziehungen zum Luxemburger Lande“, 1899. „Le Luxembourg pittoresque“, 1901. – „Das romantische Luxemburger Land“, 1901.

Victor Engels wurde am 6. März 1892 als Sohn von Michel Engels und Susanne Greiveldinger geboren. Nach dem Abitur an der École Industrielle et Commerciale in Luxemburg nahm er ein Studium an der Technischen Hochschule in München auf. 1913 trat er dem Studentenverband Association générale des étudiants luxembourgeois (AGEL) bei. Darüber hinaus war er Mitbegründer des Kunstvereins Luxemburger Studenten, der sich nach und nach zu einer Anlaufstelle für die Künstler/innen der Luxemburger Sezession entwickelte.

Victor Engels zeichnete sich besonders durch seine Aquarelle und Skizzen aus, machte sich aber auch mit seinen Buchillustrationen und Werbeplakaten einen Namen. 1917 schloss er das Studium der Ingenieurwissenschaften und Architektur erfolgreich ab. Im Zuge seines Studiums besuchte er auch Zeichen- und Malkurse an verschiedenen Akademien der Bildenden Künste und in München. Bevor er sich 1926 als Architekt in Luxemburg niederließ, war er nach dem Ende des Ersten Weltkriegs für mehrere französische Unternehmen tätig.

Von 1928 bis 1939 arbeitete Victor Engels als Sekretär für die Société des Architectes. Von 1945 bis 1960 war er Vorsitzender der Architektenkammer – die Vorläuferorganisation des 1990 gegründeten Ordre des Architectes et des Ingénieurs-Conseils (Kammer für Architekten und beratende Ingenieure). Außerdem war Victor Engels Mitglied der Union Internationale des Architectes und des Comité de Liaison des Architectes du Marché Commun. Victor Engels ist am 14. April 1962 ledig verstorben.

Zu seinen bekanntesten Projekten zählen: Der Wiederaufbau der Place du Marché in Echternach (1945-1947), die Errichtung der Synagoge in der Stadt Luxemburg (gemeinsam mit René Mailliet), mehrere Villen und Zinshäuser sowie Unterkünfte für die Nationale Gesellschaft für verbilligtes Wohneigentum. Das „Hôtel des Ponts & Chaussées“ (Gebäude der Straßenbauverwaltung) in der Rue Albert 1er.