28.04.2025
Kunst und Kultur
Image de la réflection du Cercle Cité dans la façade en verre de la City Bibliothèque

Am Mittwoch, den 7. Mai 2025, bietet die Photothèque (Bildarchiv) der Stadt Luxemburg einen Vortrag in französischer Sprache über das Autochrom an. Der luxemburgische Fotograf Batty Fischer bediente sich vorzugsweise dieser Technik, um die Farbnuancen der Natur wiederzugeben. Der Vortrag von Françoise Ploye, der Teil einer Kampagne zur Restaurierung einer Sammlung von 300 Autochromplatten von Batty Fischer ist, bietet die Gelegenheit, mehr über die technischen Details des Autochroms zu erfahren und einen Einblick in die Herausforderungen der Konservierung zu erhalten.

Das sogenannte „Autochrom-Verfahren“ wurde im Jahr 1903 entwickelt und zwischen 1907 und 1934 von den Gebrüdern Lumière vermarktet. Das Autochrom bezeichnet eine transparente Positivkopie, deren Farben durch ein sehr feines Netz aus Kartoffelstärkekörnchen wiedergegeben werden, die nach dem Trichromie-Verfahren eingefärbt werden. Dies war das Farbfotografieverfahren, das über 60 Jahre nach der Erfindung der Fotografie in großem Umfang vermarktet und einem breiten Publikum von Berufs- und Hobbyfotografen zugänglich gemacht wurde. Wie sein monochromer Vorläufer, die Daguerreotypie, wird das Autochrom in einem Direktpositiv-Verfahren erzeugt. Die Fotografie entsteht dabei direkt durch die Einwirkung von Licht in der Fotokammer und ist somit ein Unikat – was ihr einen ganz besonderen Wert verleiht. Durch die gefärbte Kartoffelstärke erhält das Autochrom eine Ästhetik, die durch ihren sanften pointillistischen Effekt einzigartig bleibt und besonders von Anhängerinnen und Anhängern des Piktorialismus sowie von Naturliebhaberinnen und Naturliebhabern geschätzt wird.

Die bemerkenswerte Sammlung der Photothèque belegt, dass Batty Fischer ein herausragender Autochromist und Teil der Avantgarde von Fotokünstler/innen war, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts für die Farbe stark machten. Zu den bekanntesten Fotografen, die diese Technik anwendeten, gehören Edward Steichen, Alfred Stieglitz, Jacques Henri Lartigue und Heinrich Kühn.

Françoise Ploye ist Restauratorin des fotografischen Erbes und besitzt ein Diplom des Institut national du Patrimoine (INP) in Paris. Im Zeitraum von 2002 bis 2008 war sie im Atelier de Restauration et de Conservation des Photographies de la Ville de Paris für die Planung und Umsetzung verschiedener Projekte zur präventiven Konservierung und Restaurierung zuständig. Seit 2008 bietet sie mit ihrem eigenen Unternehmen eine Reihe von Dienstleistungen zur Erhaltung, Verbreitung und Authentifizierung von Fotosammlungen aus dem Kulturerbe an. Sie veröffentlicht Artikel, hält Vorträge über ihre Arbeit und unterrichtet seit 2002 am INP präventive Konservierung und Restaurierung von Fotografien.

Praktische Hinweise 

  • Datum: Mittwoch, 7. Mai 2025
  • Uhrzeit: 18:00 bis 20:00 Uhr
  • Adresse: Cercle Cité (3, rue Genistre)
  • Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich (phototheque@vdl.lu / Tel.: 4796-4700)


Photothèque der Stadt Luxemburg

Die 1984 gegründete Photothèque (Bildarchiv) der Stadt Luxemburg hat den Zweck, das fotografische Erbe über die Entwicklung der Stadt Luxemburg zu sammeln, es für zukünftige Generationen zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Sammlung der Photothèque umfasst aktuell um die sieben Millionen Fotografien, die zwischen 1860 und heute entstanden sind. Neben Schenkungen und Legaten hat die Stadt die Sammlung auch gezielt durch Ankäufe von Beständen und die Beauftragung von Reportagen erweitert. Die bestehenden Sammlungen der Photothèque werden laufend ergänzt und damit die Stadtentwicklung dokumentiert.