Beschreibung
Diese 1911 erteilte Grabkonzession wurde 2010 an die Stadt Luxemburg abgetreten. Mit dem Grabmal wird einer Frau gedacht, die nicht nur als Unternehmerin tätig war, sondern sich auch für die luxemburgische Literatur stark machte.
Die Konzession wurde im Jahr 1911 vom Ehepaar Nicolas Devas und Catherine Hildgen (1843–1929) erworben, um die sterblichen Überreste von Marie Goblet (1887–1911) zur Ruhe zu betten. Sie war die erste Ehefrau ihres Sohns Florent Devas (1884–1919), der sich als Unternehmer in der Farben- und Lackindustrie einen Namen machte. Florent Devas ist gemeinsam mit seiner ersten Ehefrau, Marie Goblet, in Bettemburg bestattet. Seine zweite Ehefrau, Léonie Wiltzius, ruht auf dem Friedhof in Belair. Der Stuckateur Nicolas Devas (1836–1915) stammte aus dem Pfaffenthal. Aus seiner Ehe mit Catherine Hildgen gingen 7 Kinder hervor, darunter Joseph (1876–1952), der mit Joséphine Medinger (1884–1964) verheiratet war und später die Grabkonzession übernahm. Joseph und Joséphine führten gemeinsam die Autowerkstatt Grand Garage Devas-Medinger/Auto Palace in der Rue Mercier. Von 1926 bis 1933 war Devas Vertragshändler für die Fahrzeuge des französischen Autoherstellers Chenard & Walcker sowie die Luxusautos von Georges Irat. Bereits Joséphine Medinger war aktiv im Unternehmen ihres Ehemanns tätig. Ihre einzige Tochter Germaine (1906–2006) trat in ihre Fußstapfen als Unternehmerin, machte sich jedoch auch als Schriftstellerin einen Namen. Neben ihrer Tätigkeit als Geschäftsführerin der Haute-Couture-Schneiderwerkstatt „Germaine et Laurence“ in der Avenue Monterey in Luxemburg-Stadt verfasste Germaine Devas in den 1930er-Jahren Artikel für die Luxemburger Zeitung, das Jahrbuch Der Neue Luxemburger Kalender, Die Luxemburgerin, Zeitschrift für die gesamten Fraueninteressen Luxemburgs und für Die Tribüne, Wochenzeitschrift für politisches und geistiges Leben. Ihr Roman „Schmale Spur im Schnee“ enthält autobiografische Elemente. Germaine Devas war mit dem Bergbauingenieur Lucien Schockweiler (*1904 in Longwy, † 1986 in Luxemburg) verheiratet, der als Vizepräsident der luxemburgischen Handelskammer in Paris tätig war. Ihre wohlverdiente Rente verbrachten die Eheleute in Mondorf-les-Bains. Nach dem Tod von Joseph Devas im Jahr 1952 übernahmen die Eheleute Schockweiler-Devas die Grabkonzession.
Das Grabmal in seiner heutigen Form entstand wahrscheinlich zum Zeitpunkt der Übernahme der Grabkonzession nach der Beisetzung von Joseph Devas 1952. Es handelt sich um eine dreistöckige Familiengruft, deren Grabmal vollständig aus schwarzem poliertem Granit gefertigt ist. Auf der leicht abgeschrägten Grabplatte sind neben dem Namen der Grabkonzession – „Famille Devas“ – auch die Namen der dort ruhenden Verstorbenen in Lettern aus Bronze vermerkt. Einzig der Name von Marie Goblet fehlt. Das Akronym R.I.P. beschließt die Inschrift. Das Kreuz ist auf einer Grabstele mit zwei Seitenteilen angebracht. Die Christusfigur und das Akronym INRI wurden in Bronze ausgeführt. Darüber hinaus weist das Grabmal ein Weihwasserbecken mit Deckel auf.