Das Street-Art-Projekt „BOX“ wurde 2018 durch den Künstler Joël Rollinger in Zusammenarbeit mit der Coordination culturelle (Kulturkoordination) und dem Service Hygiène (Dienststelle Hygiene) der Stadt ins Leben gerufen. Seither wird es jedes Jahr im Winter durchgeführt.
Die Projektidee besteht darin, der Holzkiste, die jedes Jahr im Winter den Kugelbrunnen auf der Place des Bains aufseiten des Boulevard Royal einhüllt, eine zusätzliche Funktion zu verleihen. Die eigentlich zum Schutz vor schlechter Witterung bestimmte Holzkiste dient so auch als Sockel für Kunstwerke, die hier vorübergehend installiert werden. Die ungewöhnliche Ausstellungsfläche wird dabei jedes Jahr von einer anderen Künstlerin bzw. einem anderen Künstler oder Künstlerkollektiv bespielt.
Für die Ausgabe 2022/2023 des Street-Art-Projekts „BOX“ präsentiert die kroatische Künstlerin Karolina Pernar ihre Holzskulptur „Abyss“ im Rahmen einer Vorpremiere. Die dynamische, rhythmische Form der Skulptur nimmt die Betrachtenden mit auf eine schwindelerregende imaginäre Reise in die sechseckige Welt der Antimaterie und lässt „Abyss“ dadurch untrennbar mit dem öffentlichen Raum verschmelzen. Mit dem Werk sollen jedoch nicht nur visuelle Eindrücke geschaffen, sondern die Passantinnen und Passanten auch dazu angeregt werden, die verborgensten Winkel ihrer Vorstellungskraft zu erkunden. Anhand von raffinierten strukturellen Elementen trachtet „Abyss“ mit einer freien Interpretation der Hoffnung nach einer geometrischen Form der Erlösung und wird dadurch zu einem Ort des spirituellen Wandels.
Die 1978 in Zagreb (Kroatien) geborene Künstlerin Karolina Pernar lebt und arbeitet seit 2015 in Luxemburg. Nach der Hochschule für angewandte Kunst und Design in Zagreb setzt sie ihre künstlerische Ausbildung an der Akademie der Schönen Künste „Pietro Vannucci“ in Perugia fort, wo sie 2004 ihren Abschluss im Fachbereich Bildhauerei erwirbt. Mit einer Kombination aus Skulpturen, Installationen, Videos und Collagen erschafft Karolina Pernar komplexe ästhetische Szenarien. Sie nutzt die gesamte Ausstellungsfläche aus, um mit ihrem Werk bestehende Konzepte von Raum und Zeit aufzubrechen und das Wahrnehmungsvermögen der Besucher/innen zu erweitern – ein charakteristisches Merkmal ihrer künstlerischen Arbeit. Ihre Werke sind von Rom bis Japan in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen.
Bisher ausgestellte Werke im Rahmen des Street-Art-Projekts „BOX“:
2018/2019 – Jürgen Berg, „Den Tuerm“
2019/2020 – Laurent Turping, „Prendre de la Hauteur“
2020/2021 – Vince Arty, „Imagine-moi, Façonne-moi, Touche-moi“
2022/2023 – Karolina Pernar, „Abyss“
